Der Schlüssel zu einem offenen Haus

Man könnte meinen, die Gemeinde Zepernick habe das gute Wetter gepachtet. Nach Grundsteinlegung und Richtfest im Sonnenschein, wird auch die Fertigstellung des Neubaus bei schönstem Wetter gefeiert. Nach etwa 15 Monaten Bauzeit ist das barrierefreie Haus fertig gestellt. Zur Feierstunde sind neben Stammapostel Jean-Luc Schneider weitere internationale Geistliche der Neuapostolischen Kirche geladen: Bezirksapostel Charles Ndandula aus Sambia sowie die Apostel Philipp Burren (Schweiz), Jens Lindemann (Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland) und Herbert Bansbach (Süddeutschland). Ein Projektchor und -orchester des regionalen Kirchenbezirks umrahmen den Nachmittag, an dem etwa 300 Besucher die symbolische Übergabe des Schlüssels erleben.

"Wir sind ein offenes Haus, hier ist jeder willkommen!", fasst Architektin Karin Reimann zusammen, was sich die Bauleute bei Form und Ausgestaltung des Gebäudes gedacht haben. Das offene Grundstück mit zurück gesetztem Zaun und der einfach erreichbare Eingang "ohne ein weiteres Tor davor" sollen diese Offenheit zeigen. Vier Bänke laden auf dem Grundstück zum Verweilen ein. Dass diese Offenheit schon längst das Leben der Gemeinde bestimmt, illustriert Bauleiter Walter Feuereisen, der durch die Feierstunde führt. Am Ende des Grundstücks habe man eine ältere Dame als Nachbarin. Sie sei froh, dass die Kirche an ihrem ursprünglichen Ort bleibe, habe sie zu ihm gesagt. "Die sind alle so nett zu mir". Auch im Innenraum setzt sich die Offenheit fort. So deuten die foliierten Fenster nach oben geöffnete Arme an. "Menschen warten auf die Gaben Gottes", erklärt die Architektin. Den Altarraum dominiert ein großes, dunkles Holzkreuz. Zusammengesetzt aus vier Winkeln erinnere es die Menschen an ihre Beziehung zum allmächtigen Gott und gleichsam an die Beziehung untereinander. Überhaupt hätten die Bauleute hervorragend zusammengearbeitet, sind sich Architektin und Bauleiter einig. "Ihr habt gute Arbeit geleistet, es war ein gutes Miteinander."

Ein Ort der Begegnung und Kultur

Auch Bürgermeister Rainer Fornell freut sich: "Ich bin seit 14 Jahren im Amt, und ich könnte bestimmt noch einmal so lange Bürgermeister sein, was ich nicht vorhabe, aber eine Kirche einzuweihen, das erlebe ich bestimmt nicht noch einmal." Er sei während der Bauphase hin und wieder am Grundstück vorbeigekommen. Und stets habe er eine ordentliche Baustelle vorgefunden. "Sie haben uns eine beträchtliche Investition und Infrastruktur in den Ort gebracht." Das Gebäude sei gut gelungen, es "wirkt behütend und ermöglicht dennoch den Blick nach draußen", so der Bürgermeister. Das sei schließlich "für eine Kirche auch gar nicht schlecht", schmunzelt er. Die Kirche sei ein Ort der Begegnung und Kultur in Panketal. Dass das so ist, beweisen an diesem Nachmittag eindrucksvoll der Projektchor und das Orchester des Kirchenbezirks Berlin-Brandenburg-Nord. Sie umrahmen die Feierstunde musikalisch. Eingeleitet hatten sie das Programm zur Feierstunde mit "Locus iste" von Anton Bruckner und darin von dem Ort gesungen, der von Gott geschaffen sei. Und der Lobpreis Gottes zieht sich wie ein roter Faden durchs Programm: Neben "Hehr und heilig ist die Stätte" und "Tut mir auf die schöne Pforte" bitten sie mit "May God shield me" auch um den weiteren Segen Gottes.

Für andere beten!

Es ist etwa 16:35 Uhr, als Bezirksapostel Wolfgang Nadolny symbolisch den Schlüssel für die neugebaute Kirche in Zepernick/Panketal von den Bauleuten übernimmt. "Ich bin sehr dankbar, dass dieser Tag gekommen ist und wir nun diese schöne Kirche in Besitz nehmen dürfen." Man wolle dafür sorgen, dass das Haus immer gut gefüllt sei, deshalb würden in den nächsten Jahren weitere Gemeinden hinzugefügt. Letztlich sollen sich in dem ellipsoiden Kirchensaal vier Gemeinden vereinen. Der Kirchenbau sei ein Gemeinschaftswerk mit anderen Gebietskirchen und er "sehr, sehr dankbar für die Hilfe". "Den Schlüssel, den ich nun hier in meinen Händen halte, möchte ich weitergeben an die Gemeinde." Mit ihm gebe er auch die Verpflichtung an die Gemeinde, mit der Kirche verantwortungsvoll umzugehen. "Bewahrt die Ehrfurcht vor denen, die dafür geopfert haben und sorgt dafür, dass hier ein lebendiges Gotteswort gepredigt wird, denn dann kommen die Menschen gern und fühlen sich wohl." Diesen Gedanken führt Stammapostel Jean-Luc Schneider in seinen Schlussworten weiter: Die Kirche sei ein Haus, "in dem gepredigt und gebetet wird". Das Gebet sei ein wichtiger Bestandteil des Gottesdienstes. "Wenn dieser Ort dafür bekannt wird, dass immer wieder Menschen zusammenkommen um für ihre Mitmenschen zu beten, ist das ein Segen für die ganze Bevölkerung."

Weitere Fotos finden Sie in unserer Galerie.

Text: jel
Fotos: hdk

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