In seinem Leben wie im Glauben habe er sich stets bemüht, sich nicht von Fehlern und Schwächen anderer beirren zu lassen. Er sei ein wahrer Seelsorger gewesen, so Bischof Knispel in seiner Predigt. Die Liebe zu Gott und zur Familie habe sein Leben geprägt. Und so sei auch das Bibelwort aus 2. Timotheus 3, 10 auf ihn bezogen: "Du aber bist mir gefolgt in der Lehre, im Leben, im Streben, im Glauben, in der Langmut, in der Liebe, in der Geduld."
Unter anderem habe ein Fensterbild Gunnar Schröder geprägt, ihn durch das Leben begleitet. Darauf steht der Spruch: Sei stille, halte aus, bleib treu". Am Liebsten sei er zu Hause gewesen, und dennoch so oft des Abends wieder losgezogen, um in kirchlichem Auftrag Gläubige zu besuchen und zu betreuen. "Er stand mitten im Leben, das geprägt war von Vertrauen in Gott." Er habe gewusst, dass Gott nicht auf den Erfolg eines Menschen schaut, sondern darauf, was in ihm lebe. Und so sei Gott sein Antrieb gewesen, immer wieder das Evangelium weiterzutragen. Dabei habe er weder in guten noch in schweren Tagen das Vertrauen und die Zuversicht auf Gott verloren, sondern diese auch an seine Familie weitergegeben.
Für Gunnar Schröder habe das Evangelium Jesu Christi an erster Stelle gestanden - dies bekräftigte auch Pastor Uwe Dammann im Trauerwort an die Familie und Gemeinde, dass der aus sieben Kirchen bestehende Pfarrkonvent Köpenick formuliert hatte. Gunnar Schröder sei, nachdem die Neuapostolische Kirche sich der Ökumene geöffnet habe, ein Brückenbauer gewesen. "Als Gunnar Schröder kam, haben wir begriffen, dass wir alle Geschwister sind. Schon bald haben wir erlebt, wie nahe wir uns im Glauben an Jesus Christus sind." Dabei habe man durchaus Unterschiede in den Erkenntnissen und Strukturen der Kirchen gesehen. "Aber uns vereint der Glaube an den einen, dreifaltigen Gott." Man habe im Pfarrkonvent erlebt, "dass wir Schwestern und Brüder sind, haben gemeinsam gebetet und gestaltet, miteinander gelacht, Freude und Sorgen unserer Kirchen geteilt." "Er wird uns fehlen. Wir erinnern uns an seine zupackende Art, an seinen Humor und an seinen aufrechten Glauben an Jesus Christus, unseren Herrn."
Auch im neuapostolischen Umfeld war Hirte Schröder beliebt. Seit November 1989 ist er in der kircheneigenen Bauabteilung beschäftigt und sowohl im In- wie im Ausland an Kirchenprojekten, unter anderem bei Kirchenbauten in Kasachstan, beteiligt gewesen. So habe er beispielsweise die Schließanlage betreut und die notwendigen Orgelwartungen und -reparaturen organisiert. Zuletzt war er für die Betreuung des Ferienobjekts Latzwall zuständig. Durch seine sehr hilfsbereite Art war er nicht nur bei seinen Kolleginnen und Kollegen beliebt, sondern auch bei Mietern von Kirchenwohnungen und Gemeindemitgliedern. Er hinterlässt seine Frau Gisela und zwei Kinder mit ihren Familien.