Bezirksapostel Wolfgang Nadolny wählte 5. Mose 7, 7 und aus 8 als Bibelwort: "Nicht hat euch der HERR angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker - denn du bist das kleinste unter allen Völkern -, sondern weil er euch geliebt hat ..." Das 5. Buch Mose habe die Form eines Testamentes, so der Bezirksapostel in seiner Predigt. Es sei eine Art Entlassungsurkunde für das Volk Israel aus der Wüstenwanderung in das verheißene Land. Mose habe das Volk unter anderem ermahnt, ausschließlich den wahren Gott zu lieben und ihm zu gehorchen. Die heidnischen Völker in Kanaan seien dem Volk Israel an Zahl und Stärke weit überlegen gewesen. Deshalb sollte das Volk nicht auf menschliche Stärke vertrauen, sondern sich der erwählenden Liebe Gottes hingeben. "Es gibt keine Harmonie zwischen dem allmächtigen Gott und toten Götzen", so der Bezirksapostel, keine Absprache oder Verhandlung zwischen dem liebenden Vater und dem verderbenden Satan. Gott erwarte deshalb von seinem Volk eine klare Entscheidung. Es sollte keinen Vertrag mit der heidnischen Umgebung eingehen. Aus heutiger Sicht sei diese Forderung Gottes nicht mehr so verständlich, räumte der Bezirksapostel ein, wenngleich Liebe als Wesen Gottes auch im Alten Testament durchscheine. Das Prinzip der Regentschaft Gottes sei Liebe, "weil Gott selbst Liebe ist". Sie sei auf das Wohlergehen der Menschen ausgerichtet, dies zeige sich überdeutlich in der Menschwerdung Gottes und dem Opfertod Jesu Christi.
Anderen in kritischer Solidarität begegnen
Gott fordere heute keine strikte Trennung der Gläubigen vom Heidentum mehr. Das dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Trennung zwischen Gott und Götzen immer noch bestehe - hier komme es zur Unterscheidung zwischen dem Götzendienst und denen, die ihn betreiben. "'Ich entsage dem Teufel' ist eine grundlegende Entscheidung", so Bezirksapostel Nadolny. Gottes unbegreifliche, maßlose Liebe sei die Aufforderung Gottes, diese bewusste Trennung zu vollziehen. Christen befänden sich gegenüber anderen Menschen nicht in totaler Trennung. "Wir haben ein Verhältnis der kritischen Solidarität zu denen, die sich Gott nicht zugewendet haben." Christen unterschieden sich durch die Heilige Wassertaufe von anderen Menschen, weil "wir Jesus Christus als unseren Herrn angenommen haben". Diese Gnadenwahl Gottes sei ein Mysterium und fordere eine klare Entscheidung für Christus. "Wir verhalten uns anders, weil Christus unser Herr ist." Die Erwählung "ist unfassbar, unerklärbar, unbegreiflich, unglaublich und vor allem unverdient." Der Mensch müsse sich damit abfinden, dass das Handeln Gottes für ihn nicht begreifbar sei. "Es ist einfach sein Wille und seine Liebe." Diese Liebe gelte es durch eigenes Handeln zu verkünden und bei allen Optionen des Handelns stets zu prüfen, ob es zum Guten diene. Wer dabei auf die Stärke Gottes vertraue, sei sich der Liebe des Allmächtigen gewiss. "Es ist der, der dich liebt, auch wenn man dich so ein bisschen an den Rand stellt, du dich als Einzelgänger fühlst: Vergiss nicht, Gott liebt dich." "Sei einfach du selbst, verleugne deinen Herrn nicht. Er liebt dich, er verlässt dich nicht."
Konzert am Vorabend des Gottesdienstes für Entschlafene
Mit dem Gottesdienst ist der Jugendtag 2018 in Berlin-Brandenburg noch nicht abgeschlossen. Nach dem mehrtägigen Jugendtag im Jahr 2017 am Werbellinsee und mit Blick auf den Internationalen Jugendtag in Düsseldorf hatte man sich dafür entschieden, diesen Jugendtag in kleinerem Rahmen zu gestalten. Neben dem gemeinsamen Samstag und dem Gottesdienst am Sonntag gehört dazu auch ein Konzert in Vorbereitung auf den Gottesdienst für Entschlafene am Samstag, 30. Juni 2018 in der Gemeinde Berlin-Charlottenburg. Ein Jugendchor führt dabei die "Petite Messe solenelle" von Gioacchini Rossini, die Osterkantate "Out Of The Shadows" von John Purifoy und eine Bearbeitung des Chorals "Wie schön leuchtet der Morgenstern" auf. "Das Konzert will einen Bogen spannen vom Ostergeschehen, über die Bitte, dass Gott sich heute erbarmen möge, hin zu dem, was einmal sein wird. Wir glauben daran, dass Jesus Christus wiederkommen wird und damit den Menschen ermöglicht, für immer bei Gott sein zu können. Weil ER uns liebt, weil ER dich liebt.", heißt es dazu im Programmheft. Sie sind herzlich willkommen!
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