"Gott will alle Menschen erlösen"

"Gott will alle Menschen erlösen" – Stammapostel Jean-Luc Schneider in Berlin

Am Sonntag, 1. März 2015 besuchte Stammapostel Jean-Luc Schneider, geistliches Oberhaupt der Neuapostolischen Kirche, die Gemeinde Berlin-Schöneberg anlässlich des Gottesdienstes für Entschlafene. Ihn begleiteten die Apostel Dieter Prause (Süddeutschland) und Wilhelm Hoyer (Nordrhein-Westfalen). Der Gottesdienst wurde via Satellit in die Gemeinden der Gebietskirche Berlin-Brandenburg übertragen.

Der Heilswille Gottes sei universell und nicht davon abhängig, ob ein Mensch gut oder böse sei. Anhand des Bibelwortes aus Kolosser 1, 21 bis 23 stellte Stammapostel Schneider in seiner Predigt dar, dass Gott auch denen, die ihm fremd und oder gar feindlich gegenüber eingestellt seien, Versöhnung durch den Opfertod seines Sohnes Jesus Christus anbiete. Der Glaube an Gott und sein Wirken sei Voraussetzung dafür, einmal in die ewige Gemeinschaft mit Gott eingehen zu können. In den vergangenen Tagen seien die Medien wieder voller negativer Schlagzeilen. Dies könne zu der Frage verleiten, warum Gott das alles zulasse. Es gäbe darauf eine Antwort: "Gott weiß genau, was auf dieser Erde geschieht", er wolle die Menschen vom Bösen erlösen, sie erretten. Dazu habe er die Basis bereits geschaffen, indem er seinen Sohn Jesus Christus auf die Erde gesandt habe, das Opfer zu bringen. Aber Gott handle bis in die heutige Zeit und wolle den Schmerz der Menschen lindern. Gott heilige die Menschen, indem er sich ihnen durch Wort und Sakrament zuwende. Menschen, die sich vom Heiligen Geist leiten lassen würden ihn dabei unterstützen.

"Glaubst du das?"

Voraussetzung sei, an die Wahrheit Gottes und an seine Liebe zu glauben, führte der Stammapostel weiter aus. "Wer an die Liebe Gottes glaubt vertraut ihm" und seiner Führung. Das sei auch die Kraft, Jesus Christus treu zu bleiben und letztlich in die ewige Gemeinschaft mit Gott einzugehen. Gott wirke durch den Heiligen Geist in seinem gepredigten Wort unabhängig von der Zeit und Ort: Auch im Jenseits sei das gläubige Erfassen des Wortes Gottes Voraussetzung dafür, seine Wahrheit und seine Liebe zu erkennen. Dabei solle man sich nicht von der Vorstellung leiten lassen, in der jenseitigen Welt sei alles klar und erkennbar. Die Kolosser hätten Jesus Christus nicht persönlich erlebt, "sie waren keine Augenzeugen". Erst durch das Wort Paulus' hätten sie zum Glauben gefunden. So sei auch im Jenseits das Erkennen der Gnade Gottes an den Glauben gebunden.

"Gott will alle Menschen erlösen, versöhnen, heiligen, vollkommen machen"

Und ohne den Glauben könnten auch die Sakramente ihre Wirkung nicht entfalten. Das Sakrament der Heiligen Wassertaufe sei an den Glauben an die Wahrheit Gottes, an seine Liebe und den Glauben an die Wirkung des Heiligen Geistes gebunden. "Dem Bösen entsagen heißt, es erkennen und der Wahrheit Gottes Glauben schenken". Gott schenke dazu die Kraft durch seine Liebe zu den Menschen. Er schaffe damit die Möglichkeit, Jesus Christus wahrhaft nachzufolgen. "Wer an die Liebe Gottes glaubt vertraut ihm, ist Gott ergeben". Im gesprochenen Wort der Predigt wirke der Heilige Geist. "Durch das gesprochene Wort wird getauft, werden die Sünden vergeben, die Gaben Heiligen Geistes gespendet, vorbereitet auf die Wiederkunft Christi". Damit sei auch der Glaube an das Apostelamt verbunden.

"Gott liebt alle Menschen"

Das Gebot der Nächstenliebe beinhalte den Glauben daran, dass Gott alle Menschen liebe. Man solle "fest im Glauben bleiben, dass Jesus Christus dem Nächsten seine Sünde vergibt, dann wächst die eigene Fähigkeit zum Vergeben". Und "weil Gott meinen Nächsten liebt, kann ich das auch". Im Sakrament des Heiligen Abendmahls zeige sich die Liebe Gottes. Darin "ist die Kraft enthalten, den Nächsten mehr zu lieben". Im Anschluss an die Feier des Heiligen Abendmahls spendete Stammapostel Schneider die drei Sakramente stellvertretend für bereits Verstorbene an die Bezirksvorsteher der Kirchenbezirke Brandenburg und Berlin-Südwest Thomas Krack und Jürgen Jeßke.

Text: jel
Fotos: HDK

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