Amtsträger, die sich krank fühlen oder Fieber haben, sollen weder Gottesdienste halten noch Abendmahlshostien austeilen. Darauf wies Bezirksapostel Wolfgang Nadolny jetzt in einem Rundschreiben hin. Anlass ist die sich weiterhin ausbreitende Influenza A/H1N1, kurz Schweinegrippe genannt. Zwar seien die Fallzahlen bisher nicht bedrohlich, dennoch sollten Seelsorger, Lehrkräfte und Dirigenten darauf bedacht sein, der Weitergabe von Grippeerregern vorzubeugen.
Ausdrücklich verweist der Leiter der Gebietskirche dabei auf allgemeine Hygienegrundsätze wie das gründliche Händewaschen nach Veranstaltungen oder dem Husten und Niesen in Ärmel oder Ellenbeuge. "Von Seelsorgebesuchen zur Feier des Heiligen Abendmahls bei Grippekranken wird abgeraten", heißt es in dem Schreiben, das in ähnlichem Wortlaut auch in anderen Gebietskirchen herausgegeben wurde, weiter.
Weitere Vorsichtsmaßnahmen wie der Verzicht auf das Heilige Abendmahl im Gottesdienst oder die Absage von Veranstaltungen seien dagegen derzeit nicht gerechtfertigt. Träten allerdings in einer Gemeinde Grippefälle auf, solle zur Information der Kirchenmitglieder das Informationsplakat "Wir gegen Viren" des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI) ausgehängt werden.
Mit deutschlandweit etwa 2000 Neuinfektionen pro Woche registriert das RKI seit Mitte August erstmals sinkende Erkrankungsraten. Allerdings wird eine zweite Grippewelle im Winter für wahrscheinlich gehalten. Insgesamt sind seit Mitte Juni rund 15.000 Menschen in Deutschland an der Schweinegrippe erkrankt.