Impuls - Bezirksapostel schreibt zu Weihnachten

In diesen Tagen wird vielerorts Rückschau gehalten. Es wird Bilanz des Vergangenen gezogen und für das neue Jahr geplant. Die Frage, was von einem Jahr bleibt, bewegt uns alle mehr oder weniger. Letztendlich geht es um die Frage, ob das Jahr erfolgreich war oder nicht so sehr.

Meine lieben jungen Brüder und Schwestern,

zum Jahresabschluss wende ich mich noch einmal mit ein paar Zeilen an euch.

In diesen Tagen wird vielerorts Rückschau gehalten. Es wird Bilanz des Vergangenen gezogen und für das neue Jahr geplant. Die Frage, was von einem Jahr bleibt, bewegt uns alle mehr oder weniger. Letztendlich geht es um die Frage, ob das Jahr erfolgreich war oder nicht so sehr. Da betrachten wir unser persönliches Umfeld, also unsere Familie, Freunde und Bekannte, aber auch unsere Ausbildung oder die Arbeitsstelle. Und dann gibt es da noch unsere Kirche und unseren Glauben. Auch da ziehen wir Bilanz. Bin ich in meinem Wesen dem Herrn ein Stück nähergekommen? Was konnte ich mit Gottes Gnade in diesem Jahr schaffen? Stand und steht mein Glaube und die damit verbundene wunderbare Zukunft noch an der ersten Stelle?

Kernpunkt unseres Glaubens ist die Erwartung der Wiederkunft des Herrn zur Heimholung der Brautgemeinde. Um an diesen Tag würdig und bereit zu sein, bedarf es einiger Anstrengungen. Es ist nicht immer einfach, gegen das Böse um uns und in uns anzukämpfen, es zu überwinden. Jesus Christus sprach in diesem Zusammenhang von der engen und der weiten Pforte, von dem schmalen und dem breiten Weg (Mt 6,13.14).

Im Allgemeinen neigen wir Menschen eher zur Trägheit. Wir wägen ab, ob Aufwand und Nutzen in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen. Wenn nichts dabei herausspringt, fassen wir eine Sache gar nicht erst an. Das ist einerseits eine vernünftige Einstellung, andererseits gibt es manche Dinge, deren Nutzen nicht sofort und unmittelbar eintritt bzw. erkennbar ist.

Ist es mit unserem Glaubensziel nicht ähnlich? Was habe ich davon, wenn ich heute auf manches verzichte, was doch für unsere Gesellschaft ganz normal ist? Warum soll ich anders leben als meine Freunde, denen es doch recht gut geht? Es wird schon so lange vom Tag des Herrn gesprochen, aber wann kommt er denn nun endlich?

In unserem Katechismus (Teil 10 Die Lehre von den zukünftigen Dingen) wird die Möglichkeit erwähnt, dass auch andere Menschen, die nicht aus Wasser und Geist wiedergeboren sind, Heil bei der Wiederkunft Christi finden. Hierbei handelt es sich aber um Gottes Tat nach seinem Willen, welches sich lehrmäßig nicht fassen lässt. Wenn es also noch eine "zweite Chance" gibt, warum dann heute Stress machen?

Beschäftigen wir uns aber mit unserem Herrn Jesus Christus, so werden wir ganz gewiss sehr nachdenklich. Er ist nicht einfach "im Himmel" sitzen geblieben und hat nicht einfach von dort aus zugeschaut, wie die Menschen sich gegenseitig belügen, betrügen, bestehlen und abschlachten. Er hat sich nicht bequem zurückgelehnt, sondern hat sich auf den Weg zu uns armseligen Menschlein gemacht. Das Weihnachtsfest erinnert uns jedes Jahr an das Wunder der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus. In seiner Liebe hat er uns die Möglichkeit eröffnet, zum Vater zurückzukehren, von dem wir doch einmal ausgegangen sind.

Hat dieser Jesus nicht unsere ganze Liebe verdient? Ist er es nicht wert, dass wir auf das verzichten, was ihm nicht gefällt? Und das nicht nur, weil es ihm nicht gefällt, sondern weil wir erkennen, dass diese Dinge und ein solches Handeln uns selbst schädigt. Und zwar in der Weise, dass wir uns damit selbst den Weg zu Gott verbauen würden.

Auch im neuen Jahr werden wir wieder Großes erleben. Da blicken wir gespannt und mit Vorfreude auf den Internationalen Jugendtag in Düsseldorf. Die heiße Phase hat begonnen. Der Zug steht bereit und ich freue mich auf die Fahrt mit euch durch unser schönes Land. Ich freue mich auf die Begegnungen und Gespräche mit euch. Gemeinsam sind wir stark und gemeinsam gehen wir vorwärts, dem Tag des Herrn entgegen.

In der Liebe Christi mit euch verbunden sende ich liebe Weihnachtsgrüße an euch, eure Geschwister und eure Eltern. Für das Jahr 2019 wünsche ich euch persönliche und berufliche Erfolge und im Glauben ein gutes Vorankommen hin zur Vollendung in Christus.

Mit herzlichen Grüßen,
euer Wolfgang Nadolny

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