Die ersten Anfänge der Gemeinde seien 1864 gewesen, so Bezirksapostelhelfer Helge Mutschler in seinem Rückblick auf die Geschichte. Seither seien mehr als ein Dutzend Vorsteher und viele Schwestern und Brüder tätig gewesen. Nach mehr als zehn unterschiedlichen Standorten sei die Gemeinde dann an den Münsterlandplatz gezogen und seither weit über die Gemeindegrenzen bekannt, unter anderem für die musikalischen Veranstaltungen zur Advents- und Weihnachtszeit. Neben dem Gemeindeleben und den Gottesdiensten habe es besondere Stationen der Gemeindegeschichte gegeben: Neben der Weihe der Kirche am 28. Januar 1979 viele Besuche von Stammaposteln zu Festgottesdiensten, zumeist mit vorabendlichen Konzerten. Und auch die Gottesdienste anlässlich der Wechsel der Bezirksapostel 1988 (Bezirksapostel Wilhelm Pusch zu Fritz Schröder) und 2005 (Bezirksapostel Schröder zu Wolfgang Nadolny) sowie die 'Wiedervereinigung' der Apostelbezirke Berlin-Ost und West im Jahr 1992 wurden in Berlin-Lichtenberg gefeiert.
"Liebe Schwestern, liebe Brüder, ich möchte euch - auch im Namen des Bezirksapostels - von ganzem Herzen danken, für euren Einsatz, für euren Bau im Werk Gottes." Gott wisse um jede Handreichung und jede Freude, die bereitet wurde und werde seinen Segen dafür schenken, auch wenn es jetzt gelte, eine neue Heimat zu finden. "Der liebe Gott möge dich begleiten auf neuen Wegen", so der Bezirksapostelhelfer.
Berlin-Lichtenberg, das hat für viele neuapostolische Christen der Region einen besonderen Klang: Nach großem Raum, großartigen Veranstaltungen und Gottesdiensten, gleichzeitiger räumlicher Gemeinschaft mit mehr als 1.000 Gläubigen und nicht zuletzt auch nach großer Orgelmusik. Das Instrument nimmt bis zum Schluss die Rückwand über dem Altar fast vollständig ein und ist mit kräftigem, gemeinsamem Gesang verknüpft. Seit 15. April 2022 ist es still geworden: Nach mehr als 43 Jahren wird diese Kirche abgerissen. Der Schließung war ein jahrelanger Entscheidungs- und Kommunikationsprozess voraus gegangen. Betriebskosten und Auslastung waren auch unter Berücksichtigung zentraler Veranstaltungen nicht mehr in Einklang zu bringen, andere Kirchen konnten diese Aufgabe übernehmen. Künftig wird hier Wohnraum entstehen. Ein Investor plant mehr als 100 Wohneinheiten zu bauen. Die Kirche hält an dem Grundstück fest und sichert im Rahmen einer Erbbaupacht Einnahmen für die Kosten anderer Gotteshäuser.