Bezirksapostel Nadolny erläutert die Pläne für die Gemeinden

Kirchenneubau in Zepernick geplant

Knapp 200 Mitglieder der Gemeinden Biesenthal, Berlin-Buchholz, Schildow und Zepernick folgten am Dienstag, 13. Oktober 2015 der Einladung von Bezirksapostel Wolfgang Nadolny zu einem gemeinsamen Gemeindeabend. Hintergrund war der perspektivisch geplante Zusammenschluss der Gemeinden in einem Kirchenneubau in Zepernick, der aufgrund der demografischen Entwicklung der Gemeinden bis 2030 notwendig wird. Zuvor hatte der Bezirksapostel bereits die Mitglieder der Gemeinden Erkner, Neu Zittau und Berlin-Wittenau  über zukünftige Planungen informiert.

Der Abend solle konkretisieren, wie die Zukunft aussehe „und Perspektive aufzeigen“, hatte Bezirksapostel Nadolny am Beginn des Gemeindeabends die Ziele beschrieben. Und die Perspektive sieht so aus: Das derzeitige Kirchengebäude der Gemeinde Zepernick macht Platz für einen Neubau. Die Abrissarbeiten sollen im ersten Quartal 2016 beginnen. Das bis 2017 neu errichtete Kirchengebäude wird 150 Sitzplätze im Kirchensaal und entsprechende Nebenräume haben. Die Gemeinden Biesenthal, Berlin-Buchholz und Schildow sollten „je nach Entwicklung, spätestens bis 2030, eher 2027“ am neuen Standort zusammengeführt werden, so der Bezirksapostel. Obwohl die Gemeinden „derzeit in gutem Zustand“ seien, kämen mittelfristig hohe Ausgaben auf die Gebietskirche zu. So sei an einzelnen Standorten ein Umbau der Fluchtwege notwendig und die Kirchen seien überwiegend nicht barrierefrei. In Zepernick müsste der gesamte Baukörper saniert werden, da die Wände sich nach außen biegen würden. Derzeit habe man das Gebäude mit Mauerankern stabilisiert. Stelle man die Unterhalts- und Sanierungskosten der vier Gemeinden den Kosten eines Neubaus gegenüber, sei der Neubau die günstigere Variante. Diese hatte Architektin Karin Reimann zuvor auf etwa 1,1 Millionen Euro beziffert. Darüber hinaus spreche für Zepernick die zentrale Lage,  der Standort sei für die betroffenen Gemeindemitglieder gut zu erreichen.

Kommenden Generationen lebensfähige Gemeinden hinterlassen

Damit verbundene Schwierigkeiten, zum Beispiel älterer Gemeindemitglieder, die Kirche zu erreichen, seien ihm bewusst, führte Bezirksapostel Nadolny aus. Er sehe da insbesondere die Amtsträger der Gemeinden in der Verantwortung, Wege und Lösungen zu finden. Heute sei man in einigen Gemeinden in der Situation, dass die Arbeit von den vorhandenen Mitgliedern der Gemeinde kaum zu bewältigen sei. In 2030 sei in den Gemeinden mit einer Auslastung der Sitzplätze von 47% sonntags und 27% mittwochs zu rechnen. In einer Gemeinde gar nur mit 25 und 16%. Die Kirche müsse aber trotzdem unterhalten und gereinigt, die Feier der Gottesdienste organisiert werden. Deshalb sei ein Zusammenschluss nicht nur unumgänglich sondern biete auch die Möglichkeit, die Arbeit besser zu verteilen.

Es gelte, den jüngeren Generationen eine lebensfähige Kirche zu hinterlassen. Er müsse deshalb heute handeln, „das bin ich Gott schuldig, euch schuldig und den kommenden Generationen schuldig“, so der Bezirksapostel. Apostel Hans-Jürgen Berndt unterstützte die Ausführungen in seinen Schlussworten: „Wir übernehmen Verantwortung für die Zukunft und tragen die Entscheidung mit.“ Unabhängig davon sei die Naherwartung Jesu Christi, der aber den Auftrag gegeben habe: ‚Handelt, bis das ich wiederkomme‘, so der Apostel. „Macht bitte mit.“

Gemeindeabende in Erkner/Neu Zittau und Berlin-Wittenau

Am 8. September hatte Bezirksapostel Nadolny bereits den Mitgliedern der Gemeinden Erkner und Neu Zittau eine Fusion der Gemeinden „in ein, zwei Jahren“ in Aussicht gestellt. Hintergrund sei neben dem rückläufigen Gottesdienstbesuch auch die Entlastung des derzeitigen Vorstehers, Bezirksevangelisten Karsten Hühn. Am 20. September beauftragte er deshalb Priester Guido Zietlow mit der Leitung beider Gemeinden. Der Termin der Vereinigung stehe noch nicht fest, er werde von den Mitgliedern der Gemeinden selbst bestimmt.

Die Gemeinde Berlin-Wittenau hatte der Bezirksapostel am 29. September besucht. Die Kirchenleitung habe beschlossen, diesen Standort aufzugeben und die Geschwister zu bitten, sich anderen Gemeinden anzuschließen. Neben dem allgemein zu verzeichnenden Rückgang sei hier insbesondere die Tatsache, dass der Gottesdienststandort durch die Lage des Kirchensaals im Hochparterre und der Nebenräume im Kellergeschoss nicht barrierefrei sei. Der genaue Termin der Schließung sei offen, er wolle den Gemeindemitgliedern Zeit geben, sich nach anderen Gemeinden umzusehen, so der Bezirksapostel.

Fotos/Text: jel

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