Am 15. November war es wieder soweit: Der Kinder- und Jugendchor des Kirchenbezirks Berlin-Süd konzertierte in Berlin-Treptow. Knapp 600 Zuhörerinnen und Zuhörer verfolgten das abwechslungsreiche Programm in deutscher und englischer Sprache.
Es ist draußen dunkel, als um 17 Uhr die Sängerinnen und Sänger die Seitengänge der Kirche entlang am Altar Aufstellung nehmen. Und natürlich geschieht schon das musikalisch: „Gott ist da, er ist unbeschreiblich nah“, schlagen sie die Brücke zum Internationalen Kirchentag in München, um dann ein ganz eigenes, fröhliches, nachdenkliches, spannendes Programm zu bieten. Es beginnen die Kinder und rufen auf: „Singt mit mir ein Halleluja“. Und sie erklären, woher der Einzelne die Fähigkeit nehmen kann: „Du bist ein Ton in Gottes Melodie“. Der Jugendchor fährt fort und besingt die Größe Gottes in „Majesty […] durch deine Liebe und Nähe […] bin ich für immer verändert“.Immer wieder kommt während des Konzerts das Gefühl von Spontanität auf. So zum Beispiel, als der bekannte Pachelbel-Kanon in das Lied „Ein Gärtner geht im Garten“ mündet. Oder das in Schulen oft besungene und wohl meist anders verstandene „Kumbaya my lord“ zum gemeinsamen Lobegesang „Lobe den Herren“ führt.
„Post für Gott“, schreiben die Kinder und die wiegen in „Rock my soul“ – ebenfalls ein oft in Schulen gesungenes Lied – die Seele in Abrahams Schoß, wie es die deutsche Übersetzung im Programmzettel beschreibt. „Jesus will, dass alle das Lebenswort hören“, deutet der Jugendchor später in „Wonderful word of life“ an: Jesus, der Retter, habe die Menschen auf ewig erlöst. Und dann ist es soweit: Die Überschrift des Abends wird musikalisch ausgeführt: „Somebody loves me“ – Jemand liebt mich. Es ist gleichzeitig Motto, Beruhigung und Finale des Programms: „Jemand liebt mich […] Dieser Jemand ist Jesus und ich weiß, er ist mein“.
Man kann es getrost als traditionell bezeichnen, das Konzert des Kinder- und Jugendchores des Kirchenbezirks Süd. Es findet seit einigen Jahren immer Mitte November statt. Die ersten Gedanken eines gemeinsamen Konzertes entstanden 2006. Seit 2007 ist das Konzert, damals noch vom Jugendchor allein, fester Bestandteil des Kalenders im Kirchenbezirk Süd. Anfangs mit gut 180 Zuhörern werden inzwischen etwa 600 Zuhörer erreicht, viele davon kommen seit Jahren. Und wer seit Anfang an dabei ist, sieht, wie Kinder aus dem Kinderchor nach und nach in den Jugendchor hineinwachsen: Die Kinder, derzeit etwa 40, wechseln fast automatisch in den 50 Jugendliche starken Jugendchor.
Text: jel
Fotos: MJ/jel
