Dort hatte der theologische Berater des Stammapostels, Reinhard Kiefer, zur rechten Wortverkündigung referiert. In gewohnt lockerer Art ging es zunächst um die Geschehnisse, die die Bibel berichtet und ihren Platz in der Predigt. Besonders wichtig sei es, diese Bilder in ihrem gesellschaftlichen und historischen Kontext zu betrachten, so Reinhard Kiefer. Anschließend sprach er über die rechte Wortverkündung in der Predigt. Dies setzte nun Bezirksapostel Nadolny in seinem Vortag fort: Predigt müsse unbedingt mit der Bibel und den Aussagen des Katechismus übereinstimmen. Dabei gehe es aber nicht um absolute Worttreue, sondern "man muss den Inhalt aus Richtung des Evangeliums, im Kontext des Evangeliums betrachten". Das Verständnis für die Heilige Schrift werde vom Heiligen Geist eröffnet, dabei müssten aber menschliche Faktoren berücksichtig werden, sonst "kann das zu widersinnigen Auffassungen führen", so der Bezirksapostel. Predigt bereite die Heilsvermittlung Gottes vor, deshalb sei es "eine heilige Pflicht", die eigene Predigt immer wieder anhand dieser Kriterien zu prüfen.
Im Verlauf des Abends referierte Apostel Klaus Katens über die Taufe in der Neuapostolischen Kirche. Der neuapostolische Glaube beinhalte die sogenannte zweigliedrige Taufe. So werde in der Heiligen Wassertaufe ein Näheverhältnis zu Gott geschaffen, aber die Wiedergeburt aus Wasser und Geist - wie sie biblisch bezeugt sei - erst mit dem Empfang der Heiligen Versiegelung abgeschlossen. Es sei empfehlenswert, diese zweigliedrige Handlung bereits in den Gesprächen vor der Heiligen Wassertaufe zu erörtern.
Onlineumfrage für Lehrkräfte
Die Einführung des Sonntagsschulmaterials sei positiv abgeschlossen worden, berichtete Bezirksevangelist Olaf Schönicke, in der Fachberatergruppe Kinder und Jugend zuständig für die Unterrichte. In zentralen Veranstaltungen habe man das Material vorgestellt und Empfehlungen zum Umgang damit kommuniziert. Gerade die 'Seite für Zuhause' stelle eine neue und gute Möglichkeit dar, mit den Eltern ins Gespräch zu kommen. Kirche könne die geistige Erziehung immer nur unterstützen, die Eltern blieben dafür verantwortlich, unterstrich er erneut. Für das erste Halbjahr 2020 bereite die Fachberatergruppe eine Onlineumfrage für die Lehrkräfte vor. Dabei gehe es nicht um die Suche nach Fehlern im Material, betonte Bezirksevangelist Schönicke. Vielmehr erhoffe sich die Gruppe dadurch ein Feedback zur Anwendung des Materials.
Live-Veranstaltung vor Gottesdienst mit Stammapostel
Der Jugendgottesdienst im März 2020 war ebenfalls Thema. In der Gebietskirche erwarte man den Stammapostel zum Gottesdienst für Entschlafene. Am Tag zuvor werde es eine Veranstaltung zur Einstimmung geben, die via Internet übertragen wird, berichtete Bischof Udo Knispel. "Jeder, der möchte, kann live an der Veranstaltung teilnehmen", so der Bischof. Die Gebietskirche Berlin-Brandenburg testet damit erneut ein neues Format der Übertragung via Internet. Nach der erfolgreichen Einführung der Internetübertragung in einzelne Gemeinden, wird es dieses Mal ein Streaming über gängige Plattformen geben, sodass der Empfang der Veranstaltung nicht mehr an Gemeindestandorte gebunden sein wird.
Impulse zur Jugendseelsorge
Über diese Idee hatte die Jugendaktivgruppe schon am Vorstehertag berichtet. Darüber hinaus stellte die fünfköpfige Gruppe ein Impulspapier zur Jugendseelsorge vor. Es gehe ihnen nicht darum, unbedingt etwas neu zu erfinden. Sie wollten den Gemeindeleitern Impulse für die zukünftige Gestaltung der Seelsorge für Jugendliche geben, so Daniel Arndt, Sprecher der Gruppe. Als Beispiel nannten die Jugendlichen den Gemeindedialog. Hierbei sei es wünschenswert, auch die Organisationstrukturen der Gemeinden offenzulegen und Ansprechpartner zu benennen oder die gemeindliche Jahresplanung miteinander zu beraten. Solche Beteiligung fördere die Bereitschaft von Jugendlichen, sich einzubringen. Weitere Themen waren das Anforderungsprofil an Jugendbetreuer sowie der sogenannte Onboarding-Prozess: Die Jugendlichen stellten Möglichkeiten vor, wie man zugezogene Jugendliche oder Konfirmanden in die örtliche Jugendgruppe integrieren und ein "Zuhause-Gefühl" schaffen könne.
Einmal jährlich lädt Bezirksapostel Nadolny die Gemeindeleiter zu einem gemeinsamen Samstag ein. Neben organisatorischen Themen geht es dabei um die Vermittlung seelsorgerischer Aspekte und den gemeinsamen Austausch. Das Treffen fand am 9. November 2019 in der Seminar- und Begegnungsstätte Rungiusstraße statt.
Die Landesversammlung ist das größte Gremium der Gebietskirche Berlin-Brandenburg. Nach den Statuten schließt sie den Landesvorstand, bestehend aus Aposteln und Bischöfen, ein. Sie besteht darüber hinaus aus den Bezirksvorstehern. Die Landesversammlung berät Vorschläge und Anträge hinsichtlich der kirchlichen Arbeit und gibt diese zur weiteren Entscheidung an den Landesvorstand weiter.