Onlinejugendgottesdienst am Freitagabend

Für Freitagabend, 15. Januar 2021, hatte Bezirksapostel Wolfgang Nadolny ein paar Tage zuvor zu einem Jugendgottesdienst geladen. Unter dem bekannten Bibelwort aus Galater 6,2 "Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen" predigte er über das Jahresmotto der Neuapostolischen Kirche, den Umgang mit Fehlern anderer und über Toleranz. Anschließend stellten sich der Bezirksapostel, Apostel Klaus Katens und Bischof Udo Knispel den zuvor eingereichten Fragen von jugendlichen Kirchenmitgliedern.

Mit dem Gottesdienst wolle die Kirchenleitung in der schwierigen Zeit Nähe zu den jungen Kirchenmitgliedern zeigen, so Bezirksapostel Wolfgang Nadolny zu Beginn seiner Predigt. Er wünsche, dass der Gottesdienst als eine gemeinsame Zeit in gemütlicher Atmosphäre und einem Gefühl der Nähe wahrgenommen werde.

Das Gesetz Christi

"Christus hat uns erwählt, uns in sein Werk, in die Gemeinde gerufen", nahm er Bezug auf das Jahresmotto, dass Stammapostel Jean-Luc Schneider am 1. Januar 2021 ausgerufen hatte. Hinter dieser Erwählung stehe der allmächtige Gott. Die eigene, darauffolgende Entscheidung für ein Leben mit Gott bedeute, dass sich alle anderen Angelegenheiten dieser Zukunft in Jesus Christus unterordnen. Christus sei auf die Erde gekommen, um den Menschen das Heil zu bringen. Apostel Paulus sage dazu, Christus habe das Gesetz der Gottes- und Nächstenliebe in den Mittelpunkt gestellt. Wenn das Gesetz eingehalten werde, so habe das im Leben konkrete Auswirkungen auf das eigene Verhalten und die Gestaltung des Lebens, so der Bezirksapostel.

Christus als Autorität

Wer Christus als seine Zukunft verinnerlicht habe - "wenn das in meinem Herzen steht" - dann habe dieser Christus die höchste Autorität im eigenen Leben und bestimme auch die Entscheidungen. Das gegebene Gesetz enge dann nicht ein, "sondern ist hilfreich, weil es Gedanken und Handeln leitet", so Bezirksapostel Nadolny weiter.

Die eigene Sündhaftigkeit

Schon im vorhergehenden Vers des Bibeltextes komme zum Ausdruck, dass der Mensch von der Sünde ereilt werde, auch wenn er es selbst nicht will. Auch Apostel seien Menschen und würden sündigen. Dennoch sei es Aufgabe des Apostolats, das Gesetz Christi zu verkündigen und zu vertreten. Die menschliche Erfahrung, dass man auch bei größter Anstrengung sündige, führe dazu, dass man barmherzig auf den Nächsten schaue. Man unterstelle dann ein gutwilliges Handeln und habe ein Grundwohlwollen gegenüber demjenigen, dessen Verfehlung man beobachtet habe. Wer sich der eigenen Sündhaftigkeit bewusst wird, werde auch in der Bewertung anderer vorsichtig: "Wir sind alle gleich."

Die Kraft der Liebe

Der wohlwollende Umgang mit den Fehlern anderer Menschen sei mitunter anstrengend, so Bezirksapostel Nadolny weiter. Es gehe nicht darum, Fehler unter den Teppich zu kehren. Vielmehr sei ein offener und geschwisterlicher Umgang hilfreich und erforderlich. Die Kraft dafür komme aus der Liebe. Aber "die Länge hat die Last". So könne aus dem 'Tragen' mitunter ein 'Ertragen' werden. Der lateinische Begriff hierfür sei 'tolerare'. Toleranz bedeute, die Meinung eines anderen Menschen anzuerkennen, ohne sie zwingend zu teilen. Nur wer selbst eine eigene Meinung, eine Überzeugung habe, könne wirklich tolerant sein. In der Beobachtung des eigenen Glaubens komme es also zunächst darauf an, selbst einen Standpunkt, ein Fundament in Jesus Christus zu haben.

Christus unsere Zukunft

"Jesus Christus hat die Last der gesamten Menschheit getragen." Seine Toleranz decke "unsere Abweichung vom Gesetz ab", denn er habe das Gesetz nicht nur gegeben, sondern es vollkommen erfüllt. "Wenn Jesus Christus wiederkommt, wird er all das Abweichende mit seiner Gnade und Liebe wegnehmen. Und dann sollen du und ich ein vollkommendes Gotteskind sein." Das sei die Zukunft, so Bezirksapostel Nadolny abschließend.

Fragerunde im Anschluss

Im Anschluss an den Gottesdienst beantworteten er, Apostel Klaus Katens und Bischof Udo Knispel Fragen, die die Jugendlichen im Vorfeld via Internet einreichen konnten. Mehr als 90 Fragen waren so gestellt worden. Sie wurden von Jugendlichen vor der Veranstaltung zusammengefasst und dann vor Ort gestellt. Gottesdienst und Fragerunde wurden auf dem YouTube-Kanal der Gebietskirche gesendet und stehen dort noch für begrenzte Zeit zum Nachschauen zur Verfügung.

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