"Ich habe das auch noch nie probiert, es ist alles merkwürdig genug. Aber lasst uns doch mal probieren, ob wir einen C-Dur-Akkord hinbekommen." Was sich sonst scheinbar einfach bewerkstelligen lässt, ist hier im Videochat schon schwieriger. Da muss noch ein Mikro an, jemand anderes hört noch nichts. Aber auch diese Kleinigkeiten werden bewältigt. Und das, was dann aus den Lautsprechern kommt, ist schon so etwas wie ein Akkord. "Hört ihr eigentlich etwas?" Ja, da sind sich alle einig, aber irgendwie ist es schon "eher seltsam", wie jemand aus dem Kreis bemerkt. "Wir probieren es mal. Ich vermute, es wird ein wahrer Ohrenschmaus", kündigt Stephan das gemeinsame Stück mit einem Augenzwinkern an.
Und nach "eins - zwei - drei" geht es los. Noch nicht besonders schön, aber schon erkennbar die Melodie von 'You raise me up'. Nächster Versuch: Diesmal steht der Dirigent. Und einmal mehr wird erkennbar, wie schwierig ein synchrones Musikzieren ist, wenn die Leitungen "unterschiedlich lang sind". "Es geht ein bisschen besser zusammen", lobt Stephan nach ein paar Versuchen. Noch einmal werden die ersten Tonhöhen sortiert und der Akkord geprobt, dann geht es in eine neue Runde. Einen konzertreifen Auftritt hat heute Abend wohl niemand erwartet, aber der Spaß steht eindeutig im Vordergrund. Und letztlich freuen sich wohl die meisten auf den Moment, an dem man wieder an einem Ort gemeinsam musizieren kann - und das sind nicht nur die Musiker, sondern auch die Fahrerinnen und Fahrer, die sich ganz probentypisch auf einen virtuellen Kaffee getroffen haben.