Es habe ihn sehr berührt, so Bezirksapostel Nadolny in seiner Ansprache an die Witwe, "als uns die Nachricht erreichte, dass dein lieber Mann so unerwartet ins Jenseits gezogen ist". Wie aus dem Nichts sei das Leben plötzlich zu Ende gewesen. Für Christen sei aber am Grab nicht alles zu Ende. Und so habe auch Werner Kiefer gewusst, dass es ein Weiterleben gebe. Das habe er "gepredigt, gelebt und sich darauf eingerichtet".
Hilfe und Freund
"Ich bin ihm sehr dankbar, dass er sich in den Dienst der Kirche gestellt und mir damit sehr geholfen hat.", blickte Bezirksapostel Wolfgang Nadolny auf die gemeinsame Zeit zurück, in der er gerade die Verantwortung für die Gebietskirche und betreuten Länder übernommen hatte. Werner Kiefer sei ihm sehr nahe gewesen, man habe zusammen Entscheidungen treffen müssen und "es war nicht immer ganz einfach". Der Hirte habe es aber in Diskussionen auch bei sehr unterschiedlichen Ansichten verstanden, "eine Brücke zu bauen". Dabei habe er seine eigene Überzeugung genauso wenig verleugnet wie die berufliche Erfahrung als Betriebswirt.
Lösungsorientiert
Man habe in Werner Kiefer immer einen "vorzüglichen Gesprächspartner" gehabt, der auch im Streit immer in wertschätzendem Ton und Respekt argumentiert habe. "Es war immer deutlich zu spüren, dass es ihm um die Sache ging." Er habe dazu beigetragen, dass "die Gebietskirche heute so dasteht, wie sie dasteht", schätzte Bezirksapostel Nadolny die Arbeit des ehemaligen Leiters der Finanzabteilung. Auch bei manchmal verhärteten Fronten habe Werner Kiefer einen Vorschlag eingebracht und versucht, Frieden zu schaffen. Er sei anderen Menschen mit Wärme, Liebe und Offenheit begegnet und habe damit eine besondere Atmosphäre geschaffen.
Friedensstifter
"Wir glauben ja - das ist unsere tiefe Überzeugung - dass durch die Hinnahme der Sakramente, man ein Kind Gottes wird. Dem Namen nach ja, aber dem Wesen nach wird man es erst, wenn man Frieden stiftet.", nahm Bezirksapostel Wolfgang Nadolny Bezug auf das Bibelwort: "Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen." (Matthäus 5,9). Werner Kiefer sei Friedensstifter gewesen. Bei allem Ernst in der Sache, habe er sich dem Gesprächspartner immer zugewandt. Dabei sei als gebürtiger Schwabe Geld "nicht das Höchste in seinem Leben gewesen, sondern der Friede mit Gott und mit dem Nächsten."