Zirka 600 Gottesdienstteilnehmer kamen am Samstag, 9. September 2017, in der Kirche Berlin-Lichtenberg zusammen, um von Bezirksältesten Stephan Rudolph Abschied zu nehmen. Er war am 18. August 2017 nach längerer schwerer Krankheit verstorben. Bezirksapostel Wolfgang Nadolny verwendete als Grundlage für den Gottesdienst das Bibelwort "Wir wollen euch aber, liebe Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die entschlafen sind, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben." (1. Thes 4,13)
Der Glaube an den wiederkehrenden Gottessohn sei ihm Motivation gewesen, beschrieb Bezirksapostel Wolfgang Nadolny den Verstorbenen. "Ein Glaube, den unsere Zeit dringend braucht." In ihm habe die Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tod gewohnt: "Ein starker, fester Glaube." Er könne sich vorstellen, dass der Bezirksälteste appellieren würde "Kommt, bleibt dabei. Wir sehen uns wieder!" Es sei zwar noch nicht zu sehen, "wie es werden wird, aber die lebendige Hoffnung ist schon in uns", so der Bezirksapostel weiter. Eine Gemeinde stehe zusammen, "auch in Sorge, Leid und Kummer". "Wir vertrauen auf den großen, allmächtigen Gott", so der Bezirksapostel, "aber auch auf seine Liebe". Dem Standhaften werde sich in Jesus Christus immer ein Weg öffnen.
Beide hätten die Hoffnung auf Heilung gehabt, sich darauf gefreut, einmal gemeinsam im Kirchenbezirk zu arbeiten, sagte Bezirksälteste Stefan Gräbel - Jugendfreund des verstorbenen Ältesten. In Anbetracht des Todes könnte man nun verzweifeln, sich fragen, ob man alles richtiggemacht habe, ob die richtigen Heilmethoden angewandt wurden. Stephan Rudolph habe fest geglaubt "Ich bin in Gottes Hand." Er sei ein sehr präziser Mensch gewesen, der eine Vorliebe für gute Organisation gehabt habe. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen motiviere dazu, selbst auch "Präzision im Glauben" an den Tag zu legen.
Bezirksapostel Nadolny hatte Mitte August die Gemeinden der Gebietskirche über den Heimgang informiert. Stephan Rudolph sei über viele Jahre mit Liebe und Hingabe tätig gewesen. "Ob im damaligen Bezirk Berlin-Ost oder dann als Bezirksvorsteher für den Bezirk Frankfurt/Oder. Er hat neben seiner Arbeit in der Finanzabteilung unserer Kirchenverwaltung auch durch viele Reisen in unsere Betreuungsgebiete, speziell ins Gebiet Pensa/Russland, den Aufbau und die Pflege der dortigen Gemeinden unterstützt. Wir geben mit unserem Ältesten Rudolph einen Diener für die Sache Gottes und einen starken Beter in die jenseitige Welt ab." Bezirksälteste Rudolph wurde 62 Jahre. Seit April 1978 war er ehrenamtlich für die Neuapostolische Kirche tätig, zuletzt als Bezirksältester. Anfang des Jahres 2017 hatte Bezirksapostel Nadolny ihn von der Verantwortung für den Kirchenbezirk Frankfurt/Oder krankheitsbedingt entbunden. Der Bezirk wurde unter Leitung des Bezirksältesten Stefan Gräbel mit dem Bezirk Berlin-Ost zum Kirchenbezirk Berlin-Brandenburg Ost fusioniert. Am Sonntag nach dem Trauergottesdienst hätten Stephan Rudolph und seine Frau Christine das Fest der Rubinhochzeit gefeiert.
Fotos/Text: jel