Zentraler Jahresauftakt mit Amtsträgern

Am Sonntag, den 12. Januar 2020, feierte Bezirksapostel Wolfgang Nadolny mit den ehrenamtlichen Amtsträgern der Gebietskirche Berlin-Brandenburg einen Gottesdienst zum Jahresanfang. "Weise mir, Herr, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit; erhalte mein Herz bei dem einen, dass ich deinen Namen fürchte" (Psalm 86,11) wählte er als biblische Grundlage. Nach Berlin-Lichtenberg waren alle Amtsträger des Stadtgebietes von Berlin eingeladen. Der Gottesdienst wurde in ausgewählte Gemeinden des Umlandes übertragen und vom Berliner Schulchor musikalisch umrahmt.

Das neue Jahr sei einem Buch mit leeren Seiten ähnlich: "An jedem Tag wird etwas hineingeschrieben. Nicht alles davon können wir entscheiden." Manches müsse man so hinnehmen, wie es kommt. Aber Gott prüfe sicher, was geschieht. Jeder selbst habe aber auch Einfluss darauf, "was auf die einzelnen Seiten geschrieben wird". Der Bezirksapostel appellierte, sich am Ende eines Tages die Frage zu beantworten, was in das Buch hineingeschrieben worden sei.

Gott offenbart sich selbst

Wer zu Gott bete, müsse sich bewusstmachen, dass er mit dem Allmächtigen, mit dem Schöpfer spreche. Gebet sei mehr als eine Meditation. "Wir beten nicht ins Ungewisse - wir sprechen mit Gott", so der Bezirksapostel. Im Alten Testament werde davor gewarnt, sich ein Bild von Gott zu machen. Gott könne nicht Gegenstand einer menschlichen Forschung sein. "Wir können Gott nicht erforschen, ihn entdecken, ihn mit unseren Mikroskopen oder Teleskopen suchen." Ein alter Choral beschreibe diesen Zustand: "Das des Höchsten Thron ein Licht umgibt, das ihn vor uns verhüllet." Wenn man das Bilderverbot in die heutige Zeit übertragen wolle, könnte man sagen: 'Mach dir kein Gottesbild, das du anbetest' - also keine eigenen Vorstellungen von Gott. "Wir können von Gott nur so viel erkennen, wie er sich uns mitteilt und offenbart." Heute habe man zwar ein detaillierteres Bild von Gott als zum Beispiel zur Zeit Moses. Aber die menschlichen Vorstellungen seien immer nur Ausschnitte oder Facetten des Wesens Gottes. Das berge die Gefahr einer Enttäuschung in sich. Er freue sich auf den Tag, "Wenn wir Gott sehen dürfen, wie er wirklich ist. Brüder und Schwestern, wir werden staunen, wenn wir dann diesen herrlichen Gott sehen werden in seiner ganzen Pracht, in seiner ganzen Größe, in seiner ganzen Allmacht."

Weise mir, Herr, deinen Weg...

Um den Weg Gottes zu erkennen, brauche es Demut, so Bezirksapostel Nadolny weiter. Man müsse sich dazu auf Gott einlassen und "das Risiko des Glaubens eingehen". Jesus Christus sei bei seinem Einzug nach Jerusalem mit der Frage der Sadduzäer konfrontiert worden, wem die Frau, die nacheinander mit sieben Brüdern verheiratet war, in der Auferstehung gehöre. Und er habe sehr deutlich geantwortet: 'Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt, noch die Kraft Gottes' (Mt. 22,29). "Ihr lieben Brüder und Schwestern, ich muss die Schrift kennen, weil sich Gott durch die Schrift offenbart. Und wenn ich die Schrift nicht kenne, dann kann ich Gott nicht kennen, dann kann ich ihn in seiner Selbstoffenbarung gar nicht begreifen und die Gefahr, ein falsches Bild von Gott zu haben, wird immer größer."

...erhalte mein Herz bei dem einen, dass ich deinen Namen fürchte

"Lasst uns das Geistliche in den Mittelpunkt stellen", rief der Bezirksapostel die Amtsträger auf. Gerade, wenn der Weg einmal anders verlaufe, als die eigene Vorstellung, müsse man die Kraft Gottes mit in die Überlegungen einbeziehen. Bei allen Geboten und Regeln, die Gott den Menschen gegeben habe, sei er dennoch souverän. Nichts sei ihm unmöglich. Das gehe soweit, dass er nicht einmal an die Naturgesetze gebunden sei. "Das zwingt uns zur Demut." Erst die Erkenntnis, dass kein Mensch die ganze Wahrheit wisse, mache es möglich, die göttliche Wegweisung zu erkennen und ihr zu folgen. Eine weitere Tugend käme dort hinzu, wo das Vertrauen in Gott groß sei: Die Ehrfurcht vor ihm. Wer in Demut und Gottesfurch diene, zeige dadurch, dass er an Gott glaube. Er stelle sich dann ganz und gar unter Gottes weise Führung, die der Psalmist ausgedrückt habe: 'erhalte mein Herz bei dem einen, dass ich deinen Namen fürchte'.

Am Ende seiner Predigt dankte er seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern für die Arbeit und Nachfolge im vergangenen Jahr. "Danke auch für das, was ihr im neuen Jahr und in der Zukunft tun werdet."

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